Notfallmanagement in Praxis und Klinik (nach BSI Richtlinien)

Notfall melden

Wenn ein Notfall eingetreten ist, ist es wichtig, dass er möglichst schnell erkannt und an die zuständigen Stellen gemeldet wird.
Die Zielpersonen für Notfallmeldungen sind z.B.:

 

  • IT-Sicherheitsbeauftragte und IT-Sicherheitskoordinierende
  • Praxis- und Klinikleitende bei kritischen Störungen
  • IT-Dienstleistende vor Ort (DLO) durch Verantwortliche

Sofortmaßnahmen durchführen

Nach der Meldung des Notfalls sind unverzüglich die zwingend erforderlichen Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Brennt beispielsweise ein Serverraum, müssen gefährdete Personen in Sicherheit gebracht, die Feuerwehr benachrichtigt und der Brand gelöscht werden (siehe Brandschutz nach BG).

Viele Aufgaben und die beteiligten Rollen sind bereits rechtlich vorgeschrieben, etwa die der Erst- und Brandschutzhelfer in der Arbeitsschutzgesetzgebung. Für die Sofortmaßnahmen bestehen Regelungen nach dem QM-System nach § 4 QM Richtlinie (SGB V)

Praxis- und Klinikfortführung, Wiederanlauf und Wiederherstellung

Zielsetzung des Notfallmanagements ist es, zu verhindern, dass die Unterbrechung oder Störung von wichtigen Prozessen die Existenz der medizinischen Versorgungseinrichtung gefährdet. Daher sollten möglichst rasch die vorbereiteten Kontinuitätspläne aktiviert werden, zum Beispiel:

  • Mitarbeiter ausführlich informieren und in Aktionsplan einbeziehen
  • Reservesystem mit EPA-Daten (Einplatz-System) aktivieren
  • Rekonstruktion der Datensicherung mit IT-Verantwortlichen vorbereiten
  • Mögliche Terminverschiebungen organisieren und Patienten informieren

Rückführung und Nacharbeiten

Spätestens sobald der Notbetrieb stabil abläuft, muss auch damit begonnen werden, den medizinischen Versorgungsprozess in den Normalbetrieb zurückzuführen. Je nach Art des Vorfalls sind die für den üblichen Betrieb erforderlichen Räume einzurichten, IT-Systeme und andere Geräte (Medizintechnik) wieder in Betrieb zu nehmen, die zugehörigen Arbeitsplätze auszustatten und wieder zu besetzen. Sobald alle Voraussetzungen für einen funktionsfähigen Normalbetrieb erfüllt sind, kann er wiederaufgenommen werden.

Sofern während des Notbetriebs Arbeitsrückstände aufgelaufen sind, ist für eine gewisse Zeit noch mit Nacharbeiten zu rechnen, um diese Rückstände zu beseitigen. Unter Umständen sind dafür Überstunden zu leisten oder aber es muss befristet zusätzliche Personalkapazität zur Verfügung gestellt werden.

Notfallbewältigung analysieren (PDCA Konzept)

Aus Krisen kann und sollte gelernt werden: Wie kam es überhaupt zu dem Vorfall? Welche Auswirkungen hatte er? Wie schnell und wie effektiv wurde reagiert? Welche Verbesserungsmöglichkeiten haben sich bei der Notfallbewältigung gezeigt? Was sollte vorbeugend getan werden? Diese Fragen sollte ein Bericht der Notfallbeauftragten Person an die Leitung beantworten. Festgestellte Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten sollten offen angesprochen und möglichst zeitnah behoben werden.

Anhang: Wichtige Kontaktinformationen für die IT-Verantwortungsbereiche

Wichtige Kontakte

Bei Notfällen füllen Sie bitte dieses Formular aus. Einfach anklicken und ausfüllen.

Kurzvideo: Notfallplan